Stephen McBean ist ein ganz eigenbrötlerischer Kauz. Im Verband der Black Mountain Army, einem vielköpfigen Musikerkollektiv, das sich vor einigen Jahren in Vancouver formierte, arbeitet er mit wechselnden Besetzungen an seinen Projekten Jerk With A Bomb und Pink Mountaintops. Seine Hauptband Black Mountain besteht allerdings aus fünf festen Musikern, denen McBean als Sänger und Songwriter vorsteht. Sie debütierten im Jahre 2005 mit einem selbstbetitelten Album, das ein Bekenntnis zum schweren, progressiven Rock der sechziger und siebziger Jahre war. Es barg keinerlei innovative Soundentwürfe, überzeugte aber durch McBeans ambitioniertes Songwriting und seinen authentischen Vortragsstil. Dass er sich ganz seinen Idolen Pink Floyd, Led Zeppelin und Black Sabbath verschrieben hat, versuchte McBean noch nie zu verhehlen.
Es mag daher seltsam erscheinen, dass das zweite Black-Mountain-Album den Titel »In The Future« trägt, versprüht doch auch dieses Werk von der ersten Sekunde an einen nostalgischen Geist, der alle bereits bekannten Referenzen sofort wiedererkennen lässt. Zukunftsbezogen wirken allein die Texte, in denen McBean beklemmende Dystopien spinnt und sein ganzer Defätismus zum Vorschein kommt. Der frühere Polytoxikomane sieht darin eine ehrliche, realistische Haltung gegenüber der Welt und würde am liebsten seine ganze Präsenz in die Vergangenheit verlagern. Auch durch die Instrumentierung setzt der zu spät Geborene ein Statement, digitale Einflussnahme auf seinen Sound scheut er wie eine Katze das Wasser.
Statt modernen Samplern oder polyphonen Synthesizern benutzen Black Mountain ein altmodisches Mellotron und analoge Minimoogs, schneiden dann mit diesen warmen, fiepsig-wimmernden Klängen durch die massiven Gitarrenwände, die sie mit ihren statischen Jams mauern. Das trocken scheppernde Schlagzeug gibt einen steten Groove vor. Space-Riffs, dezentes Folk-Fingerpicking, Wahwah-Effekte und heulende Orgeln betten sich darin ein und entwickeln einen zwingenden, psychoaktiven Sog, den McBean und seine geniale Gesangspartnerin Amber Webber mit ihren hellen, gequälten Stimmen am Versickern hindern. Dass diese Zeitreise zurück zu ihren Einflüssen so faszinierend ausfällt, hat einen einfachen Grund: Black Mountain verlassen sich zu hundert Prozent auf ihre Instinkte.
Also ich hab die selbstbetitelte jetzt schon ein paar Mal durchgehört und hab irgendwie immer noch nicht den Eiondruck etwas darüber sagen zu können. Es ist auf eine angenehme Art und Weise verschroben, teilweise auch völlig verrückt (siehe z.B. Intro). Aber ob gut oder schlecht vermag ich komischerweise nicht zu sagen.
Also nachdem die Scheibe mich heute wieder viel begleitet hat würde ich doch sagen, dass sie mir gut gefällt! Manches ist mir zwar noch zu verschroben, daher reicht es nicht zu Höchstnoten, aber wenn man sich reingehört hat weiß sie doch zu gefallen.
Zitat von tolazyforsuicideHmm, dann geb' ich der Band vielleicht auch nochmal 'ne Chance. Vielleicht wachsen die ja mit mehrmaligem Hören.
Und, hast du denen nochmal ne Chance gegeben? Also ich hör Sie gerade wieder und habe überraschend festegestellt, dass es wohl das meistgehörte Album des letzten Monats bei mir ist.
Hab nu die neue Scheibe bekommen und bin grad beim ersten Durchgang, daher ist ein Vergleich noch schwer, aber diverse Parts hauen mich schon jetzt um!
Sorry hab deinen Post oben mal wieder zu spät bemerkt.
Nee noch nicht, aber mir wurde mitlerweile schon von anderer Stelle gesagt ich sollte mal die zweite Scheibe anchecken, die sei deutlich besser als die erste. Wird mir also wohl gar nix anderes übrig bleiben als mir die Jungs mal rein zu ziehen.
Zitat von tolazyforsuicideSorry hab deinen Post oben mal wieder zu spät bemerkt.
Nee noch nicht, aber mir wurde mitlerweile schon von anderer Stelle gesagt ich sollte mal die zweite Scheibe anchecken, die sei deutlich besser als die erste. Wird mir also wohl gar nix anderes übrig bleiben als mir die Jungs mal rein zu ziehen.
Also ich hab mich nun mal eingehender mit der neuen Scheibe beschäftigt und bin mir uneins...
Beide Platten haben ihre klaren Hits UND Durchhänger. Tendenziell mag ich sogar die erste etwas lieber glaube ich. Allein ein "Don´t put our hearts around" lässt schon viel hinter sich (dieser geile Jan Tenner Sound am Anfang), "No hits" mit der nervigen Elektro Spielerei gehört hingegen für mich verboten. Und so verhält es sich auch mit der Neuen. "Stormy Times" beginnt sofort mit einem sehr geilen Riff (aber irgendwo schon mal gehört) und "Angels" geht auch sofort gut rein, das sehr ruhige "Stay free" ist der Höhepunkt, auch und gerade mit dem folgenden "Queens will play" im Schlepptau, wobei man da bei der Hammer Basslinie immer erwartet, dass es jetzt irgendwie erst richtig losgehen müsste. Dennoch schreien diese Songs irgendwie auch nach bewusstseins erweiternden Maßnahmen (müsste man mal versuchen ). Das über 16min Opus "Bright lights" allerdings hat mich bisher nur genervt, und das nicht zu knapp. Also: Daumen hoch für die Platte, aber viel besser als die erste? Denke nicht.
so jahre später bin ich dann auch mal bei der band gelandet. hat mich heute dezent umgehauen, vielleicht triffts auch nur den nerv des moments, aber "in the future" wird auf alle fälle bald gekauft, basta.
DOOMEDSOULS
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02.02.2008 23:14
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). Das über 16min Opus "Bright lights" allerdings hat mich bisher nur genervt, und das nicht zu knapp. Also: Daumen hoch für die Platte, aber viel besser als die erste? Denke nicht.