Zitat von swod-music.de"Swod" ist ein Studioprojekt von Oliver Doerell und Stephan Wöhrmann, zweier Musiker, die sich 1991 in Berlin trafen. Oliver spielt Gitarre, Bass und diverse Arten von elektronischen Instrumenten. Er ist seit langem Teil der City Centre Offices "Familie", wo er ein Album ( "m.= addiction", CCO 2002) und eine EP( "Nacht", CCO 2004) unter dem Namen "Dictaphone" veröffentlichte; außerdem komponierte er in den letzten Jahren Musiken für diverse Tanz- und Filmprojekte, sowie für Klanginstallationen. Stephan Wöhrmann, der ebenfalls für Tanztheater und Stummfilme Musiken schrieb, spielt Klavier und Schlagzeug, wobei er eine fast neo-klassische Struktur erstellt, innerhalb einer Komposition, die an sich atmosphärisch und filmisch angelegt ist.
Zitat von de-bug.dePiano darf auch mal ganz konventionell nach Piano klingen. Ha, das perlt die Tastaturen rauf und runter, man sieht die Tüllvorhänge sacht im Winde wellen. Stephan Wöhrmann lässt die Tastensau vom Konservatorium in sich so richtig gehen. Damit es aber nach mehr als musikalischer Tapete für Schweizer Autorenfilme klingt, hat er sich Oliver Doerell von Dictaphone mit seinem Knöpfchenkasten, Gitarre und Bass zur Seite geholt. Und zusammen loten sie die geheimen Welten hinterm Spiegel aus, in denen Klangmalerei, impressionistische Verzärtelung und die stille Leidenschaft für Songs kurz vor dem Verfall eine Form von dekadenter Hochkultur eingehen, die ich in Berlin so sehr vermisse, seit sich Else Lasker-Schüler endgültig auf das Fensterpodest in ihrer Wohnung zurückgezogen hat.
Zitat von de-bug.deTraurig, so war es bisher, so geht es auch weiter. Melancholische Pianomusik, untersetzt mit elektronischen Frickel-Anleihen und poetischen assoziativen Schnipseln von Stimmen. So kannte man Swod von ihrem ersten wundervollen Album. Mit "Gehen" wurden Oliver Doerell und Stephan Wöhrmann zu Trendsettern, indem sie akustische Instrumente, vor allem das Piano, in Elektronika-Produktionen wieder belebten. "Sekunden" geht denselben Weg weiter. Es wird immer noch vom Piano ausgegangen, lässt aber anderen Instrumenten mehr Platz. Dass sie ansonsten Musik für Theaterproduktionen machen, hört man. Drama, Schwere, große Gefühle, all das, was früher einmal Welt bedeutete, man bekommt es hier zu spüren. Mit großer Geste, die bisweilen sehr hochtrabend daherkommt, im richtigen Moment aber passender nicht sein könnte. Im Film würde man sagen, ein klassischer zweiter Teil. Wie gute Filme müssen wahrscheinlich auch gute Alben vom traurigen Moment handeln.
DOOMEDSOULS
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25.03.2008 03:28
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