Bostoner Wahnsinns-Band, deren Schaffen bislang an mir vorbeigegangen ist. Angefixt durch den Edit eines Songs ihres aktuellen Albums 'The Foundation, The Machine, The Ascension' (auf dem Eclipsed-Sampler 06/09) habe ich mir mal ganz frech gleich die Vinyl-Version zugelegt (drei farbige 12" im imposanten Gatefold). Wollte zu Beginn eigentlich nur mal kurz reinhören, kam dann aber nicht umhin, vor der Anlage andächtig auf die Knie zu sinken ...

... Breitwand-Gitarren, viel Hall, euphorische Düsternis, grandioses picking-lastiges Gitarrenspiel, vernebelter Gesang (beherzt, aber aus der Ferne), progressive Songstrukturen, fließende Übergänge, Schwärze, Schweiß und Ohnmacht. Halleluja !

Ein Drogenrausch. Schwer verdaulich, zeitweise sogar regelrecht unangenehm. Nach einmaligem Durchlauf muss ich sagen: Ich hab nichts verstanden, nichts ist hängengeblieben, keine Hits, keine Hymnen, keine Bodenhaftung, keine Orientierung. Zurück bleibt nur die Gewissheit, dass das die entrücktesten und faszinierendsten Kompositionen sind, die ich seit langem gehört habe, und dass ich nur allzu gern bereit bin, mich diesem Drogenrausch noch viele Male hinzugeben (auch wenn ich dabei fünf mal die Platte umdrehen bzw. wechseln muss).

klingt vielverprechend...sollt ich mal reinhören!

Nich übel, aber alles in allem etwas beliebig.

Neues Album: "If Tomorrow the War"



Kompakter, dynamischer, weniger episch und ein Quentchen brachialer als der Vorgänger.
Man könnte jetzt vermuten, dass sich Attribute wie "eingängiger" oder "weniger komplex"
nahtlos anschließen, aber das ist - Gott sei Dank - nicht der Fall.
Düstere Riffs und Melodien (diesmal kantiger, härter) treffen auf hochkomplexe Arrangements.
Catchiness und Shoegaze-Dreamscapes scheinen hier und da durch, werden aber recht bald
wieder von regenschwangeren Gitarren-Wolken plattgemacht.
Das Material wirkt diesmal komprimierter, zugleich bedrohlicher.
Nicht ganz der massive Drogentrip à la "The Foundation ...", aber nicht weniger beglückend
grandios (intensive Auseinandersetzung vorausgesetzt; "mal nebenbei reinhören" funktioniert
hier nicht).

Produziert übrigens von Justin K. Broadrick im bandeigenen sonnenenergie-betriebenen Studio.