Es gibt einige Musikstile, die ich mag aber meine große Liebe gehört dem Blues. Ich weiß noch, als ich vor ca. 20 Jahren das erste Mal HOWLIN WOLF gehört habe. Es war seine berühmte Coverversion von WILLIE DIXON's Klassiker 'Back Door Man'. Schon nach den ersten Sekunden war es um mich geschehen. Diese rauhe, ursprüngliche Kraft in der Musik hat mich sofort fasziniert. Mir gefielen die direkten, persönlichen Texte, trotz der textlichen Kodierung. Schliesslich war es für ein Schwarzen in den USA SEHR lange lebensgefährlich Kritik an seinem Arbeitgeber etc. zu äußern. Wenn man also hört "My Baby treats me bad" muß das nicht unbedingt ein Liebeslied sein... Ohne den Blues hätte ich niemals angefangen selber Mundharmonika zu spielen.
Von den verschieden Stilarten im Blues gefällt mir der Delta-Blues am besten. Entstanden ist er ca. 1900 zwischen den Flüssen Mississippi und Yazoo. Mir gefällt der Minimalismus des Delta-Blues. Keine Gimmicks und Effekte sondern einfach nur pures, ungefiltertes Gefühl. Überall wird immer von ROBERT JOHNSON geredet, aber ich bevorzuge BLIND WILLIE JOHNSON und SON HOUSE, die ihre Aufnahmen in den 20er Jahren gemacht haben. Gerade BLIND WILLIE JOHNSON finde ich einfach unglaublich. Seine düstere, harte Reibeisenstimme klingt stellenweise furchteinflössend, aber im selben Moment ist sich sehr gefühlvoll. Es ist nicht sicher, wann er geboren wurde. Mit sieben Jahren ist er erblindet, da seine Mutter ihm Lauge ins Gesicht geschüttet hat. Vergleichbar mit Musikern wie J.S. Bach ist B.W. JOHNSON niemals bekannt geworden während er gelebt hat. Die weißen Plattenbosse habe ihn ausgebeutet und natürlich hat er nie einen Dollar verdient und ist völlig verarmt und viel zu früh gestorben. Es dauert nach seinem Tod nochmal fast 30 Jahre bis eine Band names Led Zeppelin mit einem seiner Songs viel Geld verdient hat (Nobody’s Fault But Mine').
Ein paar weiter Favoriten von mir aus der späteren Zeit sind LIGHTNIN' HOPKINS, HOWLIN' WOLF, JOHN LEE HOOKER, MUDDY WATERS, MISSISSIPPI FRED MCDOWELL oder BIG BILL BROONZY.
Hm, ich könnte noch 2 Tage lang weiterschreiben, aber mich würde es interessieren, ob jemand von euch meine Leidenschaft teilt, was ihr denkt, was ihr mögt.....einfach alles
Ich teile Deine Leidenschaft!! Hab mich aber schon viel zu lange nicht mehr richtig mit gutem Blues beschäftigt....vielleicht bringt mich ja dieser Thread wieder drauf!, danke! Da fällt mir ein, dass ich mir vor längerem schon eine John Lee Hooker Platte bestellt habe, die nie gekommen ist....da muss ich gleich mal nach fragen!
Ich bin über Rory Gallagher zum Blues gekommen. Leider ist es nicht so ganz einfach bei der Vielzahl an bekannten und unbekannten Interpreten den Durchblick zu behalten.
Meine Favoriten sind (bis jetzt) eigentlich ganz ähnlich... Mississippi Fred McDowell, Muddy Waters, Son House und J.B. Lenoir... von Blind Willie Johnson kenne ich nur "The Soul Of A Man", aber das wird sich dann sicher bald mal ändern...
Ich stehe auch mehr auf den einfachen Blues: J.B. Lenoir hat "leider" viele seiner Songs auch mit Saxophon, Piano und ähnlichem Gedöns aufgenommen... Aber "Alabama Blues" ist der Hammer...
@ Büffl: DOCK BOGGS mag ich auch, obwohl ich eher Blues mit Folk-Einschlag mag und weniger mit Country. Aber gerade 'Sugar Baby' hat natürlich dieses unwiderstehliche Boogie-Element. BO DIDDLEY ist natürlich auch einer der ganz Großen der zweiten bzw. dritten Generation. Die frühen Alben sind alle super.
@ Lord Gloom: In Bezug auf J.B. LENOIR kann ich dir nur zustimmen. Aber sein purer Sound ist toll. Wenn dir 'The Soul of a Man' gefällt, dann wirst du auch mit den anderen Songs von B.W. JOHNSON kein Problem haben.
Zitat von Sbüfflwoher bekommt man eigentlich,ausser bei trikon,gute aufnahmen so von den 20ern bis40er?herr gloom ich kann ihnen nur recht geben mit der -alabama blues-die ist spitze!!!!!!
Hmm, was ist denn Trikon? Hab ich was verpasst? Bitte klär mich doch mal auf.
Ich kaufe mir meistens LP's und CD's mit Zusammenstellungen der gesamten Aufnahmen der ganz frühen Bluesmusiker, da in der Zeit ja fast nur Singles hergestellt wurden und die Orginale kann ich mir nicht leisten. Wenn ich mal ne Plattenbörse besuche oder einen guten Plattenladen, finde ich meistens immer was. Was den Blues aus den 50's und 60's angeht habe ich früher immer versucht die Orginal-LP's zu bekommen.
Wow, danke Leute für die vielen nachschlagenswerten Namen!
Ich mag Blues, allerdings hat sich das bis auf Ausnahmen immer nur auf eben Johnson und Hopkins beschränkt. Nun werde ich mal z.B. aufmerksam nach Blind Willie Ausschau halten.
Es gibt also doch noch Blueskenner- und liebhaber in dieser mit Schrott überfluteten Musiklandschaft. Mein erster Berührungspunkt mit Blues ist Gallagher, von da an war ich gefangen. Die Energie und teilweise Melancholie in der Musik und auf der Bühne sind einfach nur fesselnd. Ein ganz Großer seines Faches ist Jack Bruce, möge er noch lange wirken.
endlich mal blues hier ! hab auch seit einiger zeit angefangen mich dafür zu intressieren.sehr ehrliche und gefühlvolle musik,aber im moment hab ich eigentlich nur J.L. Hooker,B.B. King und Joe Bonamassa (ein genie der neueren generation), es gibt ja soviel zu entdecken in dem bereich...
Ich hatte das Vergnügen Joe Bonamassa im Mai 2009 in der Dresden in Tante Ju zu sehen. Einmalig, ich war zwar mit knapp 26 mit so mit Abstand der Jüngste Aber die Stimmung war trotzdem gut.
Nun zum Konzert: Also das Bonamassa technisch in der A Liga der Gitarrenhelden spielt ist wohl ohne Zweifel. Er hat Sachen auf der Akustik gespielt, ich wußte nicht das man solche Klänge erzeugen kann. Aber auch gesanglich hat er einiges drauf. Die Songs haben dermaßen geknallt, der Sound war richtig knackig (da kann sich so manche Metal combo verstecken), ich finde er spielt die Songs live härter als auf Platte. Seine Band ist natürlich hörbar, um zu untertreiben.
Leckerbissen des Abends war ein Led Zeppelin Medley, ich kam gar nicht aus dem Grinsen heraus.
Zitat von charlietanIch hatte das Vergnügen Joe Bonamassa im Mai 2009 in der Dresden in Tante Ju zu sehen. Einmalig, ich war zwar mit knapp 26 mit so mit Abstand der Jüngste Aber die Stimmung war trotzdem gut.
Nun zum Konzert: Also das Bonamassa technisch in der A Liga der Gitarrenhelden spielt ist wohl ohne Zweifel. Er hat Sachen auf der Akustik gespielt, ich wußte nicht das man solche Klänge erzeugen kann. Aber auch gesanglich hat er einiges drauf. Die Songs haben dermaßen geknallt, der Sound war richtig knackig (da kann sich so manche Metal combo verstecken), ich finde er spielt die Songs live härter als auf Platte. Seine Band ist natürlich hörbar, um zu untertreiben.
Leckerbissen des Abends war ein Led Zeppelin Medley, ich kam gar nicht aus dem Grinsen heraus.
Ich habe ihn zumindest teilweise auf dem Herzberg gesehen. War nicht schlecht, hatte ein bißchen was von Gary Moore. Leider war nicht mehr genügend Energie vorhanden um ihn komplett anzusehen. Im Großen und Ganzen war er mir aber, ehrlich gesagt, etwas zu "glatt".
dieser Joe Bonamassa war mir bis dato völlig unbekannt, wie so viele andere aus dem Blues Genre , aber Mukke machen kann der Mann da gibts nix dran zu rütteln! Besten Dank für den Tipp hier.... werde mich mal mit der Disko eindecken . die neue "the ballade of john henry" klingt jedenfalls sehr fein
Joe Bonamassa ist definitiv nicht glatt. er versucht nur nicht etwas zu sein, was nicht sein kann.
Auch einer meiner fav ist humble pie oder manche von spooky tooth, ebenfalls nicht zuverachten ist stan webbs chicken shack mit ihrem vllt bekannten song "poor boy"
Zitat von charlietanJoe Bonamassa ist definitiv nicht glatt. er versucht nur nicht etwas zu sein, was nicht sein kann.
Mit "glatt" meine ich, dass mir etwas Ecken und Kanten fehlen.
Und über die Qualitäten von Spooky Tooth braucht man glaube ich nicht zu diskutieren. Aber Chicken Shack... nee, dann schon lieber Fleetwood Mac. Aber nur mit Peter Green!!!
Sonny Boy Williamson fällt mir noch ein, ansonsten wurden hier alle meine "Lieblinge" schon genannt.
DOOMEDSOULS
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12.08.2009 12:26
Antworten
Aber "Alabama Blues" ist der Hammer...
Mein erster Berührungspunkt mit Blues ist Gallagher, von da an war ich gefangen. Die Energie und teilweise Melancholie in der Musik und auf der Bühne sind einfach nur fesselnd. Ein ganz Großer seines Faches ist Jack Bruce, möge er noch lange wirken.
