Die üblichen kritikpunkte:

Location:
Hieß THE CHOICE - drei "clubs" in einem. Von einem kleinen raum wo etwa 150 leute reinpassen, einem mittleren für vielleicht 350 leute & einer riesehalle, die bestimmt mit 2500 seelen bestückt werden kann. Das war alles untergebracht in einem gebäudekomplex, der von aussen aussah wie eine umgestülpte gummizelle. Es dauerte eine halbe ewigkeit bis wir den dritten & kleinsten club in diesem labyrinth entdeckten. Alles mit war mit menschen gut gefüllt. Man trat sich nicht tot, aber man hatte auch nicht das gefühl, dass sich die massen verlaufen. Recht unübersichtlich das ganze.
Allegemein kann gesagt werden, dass die beiden kleinen clubs viel zu klein waren für die massen an menschen, die sich die bands gerne angeschaut hätten & bis auf wenige ausnahmen war die grosse halle viel zu gross.

Publikum:
Gut gemischt. Von 20 - 60 alle altergruppen vorhanden. Auf grund des hohen alkohol- & weedkonsums aber gegen ende unerträglich.

Eintrittspreis:
25,- öre sind meiner ansicht nach völlig in ordnung für 14 bands diesen kalibers.

Die runningorder:
Auf allen bühnen wurde zeitversetzt musiziert. Man hatte unter umständen also das problem ständig auf wanderschaft zu sein, wollte man bands sehen die zeitgleich zu gange waren. Kaum genug zeit mal zu chillen & luftzuholen.
Die spielzeiten wurden erfreulicherweise genaustens eingehalten. Super!

Bands:
Von den 14 bands konnte ich im laufe des tages doch tatsächlich 9 erleben oder mir zumindest einen eindruck verschaffen.
Also der reihe nach:
WITCHCRAFT:
Gleich die erste band & ich muss sagen völlig authentisch. Super tight gespielt. So eine band nach 5 stunden fahrt als opener macht definitiv lust auf mehr. Gleich eines der highlights des tages 9/10
SPACEHEAD:
Wenn an einer gitarre eine rote leuchtdiode schimmert, löst das bei mir alarmglocken aus. Da kann etwas nicht stimmen. Lämpchen & gitarren passen nicht zusammen & wenn der mensch, der selbige gitarre um den kopf hängen hat, hinter einem arsenal von laptops & synths steht klappt bei mir die klappe "vorurteil" völlig runter.
Geboten wurde äusserst dilletantischer spacerockmist mit einem uninspirierten sänger, der sich das letzte ticket vielleicht vor 20 jahren reingepfiffen hat. Einzig den spacigen synth sound konnte ich etwas abgewinnen. Ich verschand aber nach 2 songs ganz schnell wieder. 1,5/10
SOLACE:
Fetter scheiss! Die herren hatten eine ungemeine spielfreude, was sich leider auch auf ihr sologedudel auswirkte. Da gibts ganz klar punktabzug. 7/10
BEVIS FOND:
Hab den alten herren das erste & letzte mal 1993 gesehn & war nachhaltig beeindruckt. Nun spielte er also in einer riesenhalle mit seinen grauen langen haaren & hat die band um zwei klampfer ergänzt. Sehr schöne songs, sehr sympathisch, sehr virtuos. Abzug gibt es auch hier für unsäglichs sologewixe, das so alte helden zwar dürfen, aber bitte auch nur in maßen DAFÜR HASSE ICH ROCKMUSIK 7,5/10
LEAFHOUND:
Der mensch ist ja ein visuelles wesen & deswegen musste ich nur einen blick auf die band werfen um festzustellen, dass ich vor die bühne kotze wenn ich länger bleibe. Hässlichste vögel EVER. Da interessiert mich auch nicht die musik. -1/10
BRANT BJORK:
Mein gott wie gemütlich. Hab mich mit dem herren seit seeligen KYUSS zeiten eigentlich kaum beschäftigt. Mal hier & mal da einen song gehört & als nicht schlecht eingestuft. Aber was hier geboten wurde war aller erste sahne. Alles sehr smooth, chillig & mellow. Tortzdem sehr druckvoll nach vorne gespielt. Schöne songs! 9/10
UFOMAMMUT:
Enttäuschung des tages. Bin mit grossen erwartungen an die ufos nach tilburg gekommen. Auf platte grossartig, aber live eine zumutung.
Zugegeben sie hatten mit technischen problemen zu kämpfen. Ein mikro hatte einen schaden & das feedback brummte alles zu. Nach dessen austausch erhoffte ich besserung, aber der sound blieb schwammig & undifferenziert (man muss dazu sagen, dass ALLE bands einen sahnesound hatten). Ich schob es definitiv auf die effektbatterie der beiden saitenzupfer. Man sollte erstens mit seinem scheiss umgehen können & es vielleicht mal nach dem motto versuchen "weniger ist mehr". Warum ein bass 10 tretminen braucht ist mir völlig schleierhaft (vor allem bei dem madigen kacksound der aus der box kam). Wenn man dann noch einen moog taurus benutzt ist es mehr als logisch, dass sich die bassfrequenzen gegenseitig auslöschen oder aufschaukeln. Kein wunder warum das scheisse klingt. Bei dem gitarristen regte ich mich nicht minder auf ... klappriger schepper sound, den jede garagekapelle mit weit weniger effektscheisse besser hinbekommt. Wozu das alles? Habe es relativ schnell bedauert, dass ich nicht bei BRANT BJORK geblieben bin ... ich bleib bei den platten, geb ihnen aber gerne noch mal ne chance 3/10
ORANGE GOBLIN:
Manchmal ärgere ich mich, dass ich kein motorradführerschein habe ... routinierte deluxe show. da hat alles gestimmt. waren auf der mittleren bühne zurecht headliner ... fuckkkkkking R.O.C.K. 9/10
HAWKWIND:
Immer sehr lustig zu sehen wenn männer, die meine väter sein könnten (& der jüngste bin ich nun wirklich nicht mehr) beim anblick ihrer alten helden vor verzückung hüpfen, springen & fingerpointen wie die cheffrocker vor dem herrn ... Hahahaha! Sehr lustig! Jaja, auch die opas auf der bühne standen dem enthusiasmus des publikums in nix nach. ungemeine spielfreude ... viel stimmung. Hätte ich ihnen nicht zugetraut. Nungut - es gab ein paar ganzganzganz derbe stilistische ausrutscher, aber jow sind halt progrocker & die tüfteln dann auch mal technostampfbeats & komischen tänzern. Aber die alten hits haben gesessen & da können sich die ganzen nachwuchsbabyspacerocker eine gehörige scheibe abschneiden.
Was mir mal wieder aufgefallen ist, dass alle "jungen" bands sehr darauf bedacht sind sehr authentisch zu klingen & für unmengen an geld ihr retro equipment zusammenstellen, während die profis im dem neusten & modernsten handwerkszeug hantieren. 8/10

Fazit:
Das festival wäre als openair weit besser geeignet. Vielleicht zwei tage auf zwei bühnen ... Ansonsten hat es spass gemacht & wenn das lineup stimmt komme ich nächstes jahr gerne wieder. Ausserdem sind die holländerinnen zucker ...

Zitat von Killdozer

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UFOMAMMUT:
Enttäuschung des tages. Bin mit grossen erwartungen an die ufos nach tilburg gekommen. Auf platte grossartig, aber live eine zumutung. [...]

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Boah, das ist arg. Ich hatte ja mit dem Gedanken gespielt, da irgendwie hinzukommen und das dann hauptsächlich wegen Ufomammut... Glück gehabt.

Yo, 'n paar Festivalbesucher weniger hätten's auch getan - es war echt super voll und als Zwerg ist das nicht so super *nerv*

Hab mir grade mal Witchcraft (ham sich ein paarmal doch etwas verhaun), Solace (KILLER) und Leafhound (groovy) hintereinander anschaun können, dann wurde es mir einfach zu stickig und haben erstmal Pause gemacht, um dann bei Orange Goblin nochmal an den Start zu gehen.

Und jetzt bin ich sowieso total im Arsch und freu mich gar nicht auf Arbeit morgen. Aber irgendwas is ja immer...

Nö!

Leider nicht, Foto is vorher verreckt

Evtl kriege ich welche von Bekannten, die werden dann natürlich geshared.

Man sah eh den Wald vor lauter Leute nich

Kann mir garnicht vorstellen das Spacehead so schlecht gewesen sein sollen, ich hab die zwar erst einmal gesehen aber da waren die Klasse. das wäre einer der Gründe gewesen nach Tilburg zu fahren.