So, da ich vor ca. zwei Wochen nach Jahren meine schon fast verschwunden geglaubte CD-R vom fantastischen Demo der Maryland-Doomrocker BLACK MANTA wiedergefunden und fast totgehört hab, wollte ich an dieser Stelle mal zur ultimativen Lobhudelei ansetzen! Wenns euch interessiert, einen Download-Link habe ich nach ein wenig Suche auch noch gefunden:
Also, ein bißchen was zum Hintergrund: Anfang der 2000er trieben sich BLACK MANTA (benannt nach dem Erzfeind von DC-Comicheld Aquaman) in der Maryländer Doomszene herum, nahmen hier und da ein paar Demos auf, bevor sie 2004 mit "Fuck Them All But Six" über Psychdoomelic Records ihr erstes und letztes Lebenszeichen von sich gaben. Die Scheibe ist auch nicht schlecht, DER Joe Hasselvander sitzt an der Schießbude, allerdings ist die Songauswahl nicht die beste und die Jungs wirken wesentlich gezügelter als auf ihren Demos.
Zack, was ein Übergang zu dem, worum es hier gehen soll: Ihr Demo von ich vermute mal 2001, keine Ahnung wo und von wem aufgenommen, aber gibt hier acht Songs zu hören, bei denen jedem Anhänger der räudigen Abart des Maryland-Doomrock (z.B. Earthride) das Herz aufgehen sollte. Die Gitarren von Hillel Halloway kommen dermaßen dick und fuzzig aus den Boxen, dass es einem ganz warm wird. Meistens rotzt er ziemlich tiefe Midtempo-Riffs aus dem Brett, streut aber ab und zu charmante Wahwah-Licks und kleine Soli rein, die das ganze angenehm auflockern. Allerdings liegt der Schwerpunkt eindeutig auf den Riffs, Anhänger von Wino-mäßiger Über-Solo-Gitarre werden hier enttäuscht, wobei das verträumt bluesige Intro von „Oblivion“ schon ein wenig in Richtung des Meisters nickt. Als sattes Fundament liegt der angenehm druckvoll und vor allem hörbar gemischte Bass von Walter White unter der Fuzz-Wand und sorgt für Druck, vor allem wenn bei flotteren Parts die Klampfen ein wenig von ihrer eigenen Verzerrung erdrückt werden. Im Vergleich zu „Fuck Them All But Six“ passt das heavy-rockende Getrommel von Tommy Carr wesentlich besser zu ihrem selbst als Bomb-Rock betitelten Stil als Hasselvanders metallisches Geknüppel. Von eben jener Scheibe sind die Songs „Space Ape“ und „Apocalyptic Visions“ vertreten, ihren Übersong „Days of Yore“ vermisse ich hier leider. Dafür ist mit „Rush“ ein echter Kracher vertreten, BLACK MANTA schaffen es immer wieder mit interessanten Parts und Breaks ihre Songs aufzulockern, so dass trotz des übermächtigen Fuzz-Riffings die Songs genug Abwechslung bieten um nicht in der Gleichförmigkeit zu versinken. Als i-Tüpfelchen und fast schon als Markenzeichen dient hier noch der grummelige Gesang von Frontschädel Skull, der klingt wie Glenn Danzig nach einer Stange Rothhändle Ohne und anderthalb Flaschen Whiskey. Er mag nicht der beste Sänger sein, aber er nutzt das Potential seiner Stimme gut aus, um der Truppe eine gewisse Eigenständigkeit zu verschaffen.
Fazit: Schade, dass man von dieser Truppe nichts mehr hört, denn BLACK MANTA haben klasse Songs am Start, fahren einen herrlich erdig-bösen Doomrock-Sound und kommen dabei ziemlich charmant um die Ecke. Hätte lieber von den Jungs ein knackiges Album gehabt als die letzten unnötigen Scheiben von Cathedral oder Danzig (um mal bei meinem obigen Verglich zu bleiben). Der Sound ist stellenweise leider ein wenig unausgeglichen und könnte manchmal druckvoller sein (ist halt ein Demo), aber das unterstreicht eigentlich nur ihren räudigen Charme.
Anspieltipps: Oblivion, Apocalyptic Visions, Rush
Wer beim Stöbern nach weiteren Demos noch auf die grandiose Version von „Days Of Yore“ mit der obigen Besetzung Skull, Halloway, White und Carr stößt, unbedingt einsacken!
Transparent Man 4:14 Monolith 6:39 Space Ape 4:37 Oblivion 6:25 Wormtongue 9:06 Rockhole 5:37 Apocalyptic Visions 3:55 Rush 4:45
Schön, dass die Mucke gefällt! Bin von den Herrschaften sehr angetan, immer toll, wenn man nicht der Einzige ist. Habe das Demo auch nur als CD-R, gabs meines Wissens nach auch nie anders bzw. die Band hats immer nur selber verjubelt. Hab mirn Ei abgefreut als damals die "Fuck them all but six" rauskam, war davon allerdings etwas enttäuscht. Den Link aus dem Review hab ich halt noch gefunden, aber sonst leider tote Hose!
Wer auf mehr Krams von den Jungs stösst, bitte posten, da muss noch mehr rumschwirren!
Zitat von Steve AlbinoBin von den Herrschaften sehr angetan, immer toll, wenn man nicht der Einzige ist.
Wenn es sich um Doom made in Maryland dreht, dann wirst du mich immer an deiner Seite finden (ums mal ein wenig schwülstig auszudrücken).
Zitat von Steve AlbinoHabe das Demo auch nur als CD-R, gabs meines Wissens nach auch nie anders bzw. die Band hats immer nur selber verjubelt.
Genau.
Zitat von Steve AlbinoWer auf mehr Krams von den Jungs stösst, bitte posten, da muss noch mehr rumschwirren!
'Days Of Yore' findest du noch auf der genialen 'Doom Capital' Compilation, welche 2004 bei Crucial Blast erschienen ist. Dann gibts noch die tolle Death Row Reunion 2000 CD-R welche damals von dem Label Doom Capital veröffentlicht wurde:
Black Manta sind dort mit 'Monolith' und 'Space Ape' vertreten. Die Aufnahmen stammen vom 25.11.2000 und es ist ne offizielle CD-R, die leider nur auf 100 Stück limitiert war. Geiles Ding, aber mittlerweile unmöglich zu bekommen. Das gleiche gilt für das Black Manta Demo von 1997.
Alles klar, Klaus! Schulterschluss ist hier angesagt!
Hrrgh, die Complation liest sich ja Schmackofatz, Internal Void noch dabei, ui!
habe "Days Of Yore" von ner Compliation vom Psychedelic Fanzine, auch ne feine Scheibe, da waren mit Subversion und Yob noch zwei klasse Bands drauf, die ich dadurch entdeckt hab.
Aber wie gesagt, leider ewig kein Lebenszeichen mehr von Black Manta mehr gehört!
DOOMEDSOULS
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12.07.2011 12:01
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