auch ne band die leider ziemlich verheizt wurde ....
Michael Oran - Vocals (Albatross) Mikael Jansson - Guitar Anders Wikström - Guitar (Treat) Lake Skoglund - Bass Jonas Östman - Drums (Dark Illusion, ex-Yngwie J. Malmsteen, ex-Gotham City)
Don't Talk Single, 1993 Mental Hippie Blood Full-length, 1993 Pounds Full-length, 1994 Chosen EP, 1994 Still Pounds Single, 1995
interview (intro 94) Um dieser und anderen Fragen auf den Grund zu gehen, bot sich mir in der gelb-schwarz verseuchten Metropole des Ruhrgebiets die Möglichkeit, Sänger Michael Oran und Gitarrist Mikael Jansson meinen Ghettoblaster vor das Eßzimmer zu stellen. Binnen Jahresfrist präsentierte das schwedische Quintett nach dem vielgelobten selbstbetitelten Debüt dessen Nachfolger "Pounds". Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, daß M.H.B. im letzten Jahr eine Tournee mit SERGEANT FURY sowie eine weitere mit THUNDERHEAD hinter sich gebracht haben. "Natürlich war es anstrengend, aber neue Ideen habe ich schon während der Tour gesammelt, diese brauchten wir nachher nur noch auszuarbeiten. Zwei Songs stammen auch noch von den Sessions zur ersten Platte", erläutert Mikael Jansson. Nicht ganz aufgehen will mir die Zusammenstellung der Tourpackages, liegen zwischen den Hauptacts und M.B.H. doch Welten. Auch Michael Oran bezeichnet jene Supports als relativ unglücklich, handelt es sich bei den beiden doch um "old fashioned 80s hardrock-bands", wohingegen M.H.B. als eine Band der 90er zu definieren ist. "Bei SERGEANT FURY dachten wir, die Band sei relativ bekannt, aber wir mußten vor 30-60 Leuten spielen. Mit THUNDERHEAD war es dann etwas besser. Am besten gefiel uns der Gig beim 'Rock Am Ring', da konnten wir mit den wirklich großen Bands wie AEROSMITH oder PRONG spielen, dort war dann schon eher ein Publikum, das zu uns paßte. Nicht in so einer Masse, aber vom Kopf her." Klar, sie mögen SOUNDGARDEN, weil es eine gute Band ist und sie in etwa die gleichen Einflüsse verbinden, aber ein Vergleich beider Bands hinkt, da M.H.B. die wesentlich bodenständigere Variante des 90er-Hardrocks spielen. Nicht auszuschließen ist aber, daß man sich für beide Gruppen erwärmen kann. Produzieren ließen sich die fünf Schweden von ihrem Landsmann (Cyber-) Sank, der in letzter Zeit für die Sample-Könige CLAWFINGER und SHOTGUN MESSIAH, aber auch für das geniale KILLING JOKE-Album "Pademonium" an den Reglern saß. Das wirft natürlich die Frage auf, wie sie als Partner miteinander klargekommen sind, wo Sank doch eher in der Ecke der Spielnichtgerneselbst-Combos sein Betätigungsfeld suchte. "Er war richtig scharf darauf, endlich einmal mit einer richtigen Rock'n'Roll-Band zusammenzuarbeiten, und es hat prima funktioniert. Er hat es geschafft, auch noch das Letzte aus uns herauszuholen", kommentiert Mikael Jansson die offensichtlich (hörbar) gute Liaison. Dann war plötzlich meine Interviewzeit abgelaufen, und ich schleiche zurück durch die Schluchten der Stadt mit den von der Acetylsalizylsäure-Industrie gesponserten Brauereien. Vorbei an gelb-schwarzen Großstadtcowboys zurück zum Bahnhof, "Pounds" auf den Kopfhörern und dem guten Gefühl, zwei nette Jungs getroffen zu haben, die ihren Weg auch ohne Trendsetterei machen werden.