35007 ist ein unbemanntes Raumschiff, daß ich mir immer mit bissl gemischten Gefühlen reinpfeif. Beim Anhören der Liquid über mp3-Player aufm Radl bin ich in Graben gefahren und hab mir ein paar Knochen angknackst.Nun ja...
Da ihr ja so vehement darauf beharrt, Hawkwind habe nix mit Prog zu tun und Spacerock schon dreimal nicht, würde mich mal eure Definition von Progressive-Rock intressieren. Was macht denn Prog für euch aus und warum passt Hawkwind da nicht rein.
Und wo seht ihr Led Zeppelin und Deep Purple oder die späten Beatles? Oder Iron Butterfly? Denen häng ich nämlich auch das Progressive-Rock-Schildchen um.
Zitat von Klaus-K.Das sind allerdings keine exklusiven Eigenschaften der progressiven Rockmusik. Das wäre auch eine passende Beschreibung für Fusion.
Natürlich sind diese Eigenschaften nicht exclusiv. Sie sind halt im Prog vorhanden und m.M.n. auch bezeichnend.
Zitat von Klaus-K.Und nochmal ein paar Worte zu Frank Zappa: für dessen Musik ist die Schublade Prog viel zu klein.
Die Schublade Prog ist sehr sehr groß und der Frank hockt da mitten drin und lehnt sich in alle Richtungen raus.
Zitat von Jimbo
Zitat von Thomas LProggies nehmen keine Drogen. Die trinken nur Kamillentee.
Zitat von Sbüfflich kann dir nur sagen was für mich spacerock ist. hardrockmusik mit psychedelischen effekten der anleihen aus dem prog hat, aber deswegen noch lange keiner ist. das ist doch das gleiche wie beim doom. wie hat es jimbo geschrieben "blos weil eine band 2x auf die bremse steigt ist es noch lange kein doom". und so sehe ich das verhältnis zwischen prog und space. nur weil eine band auf ihrer platte 5 mal einen 13/8 takt spielt ist sie noch lange nicht prog.
Ich find noch, bei Spacerock gehört auch eine gewisse Simplizität der (repetitiven) Grundstrukturen dazu, was dann mit allerlei elektronischem Spielzeug zugewabert wird.
Und ddu hast völlig recht, Büffl, eine Band muss nämlich mindestens 7 Mal pro Platte einen 13/8 spielen, damits Prog ist
Zitat von Thomas LUnd wo seht ihr Led Zeppelin und Deep Purple oder die späten Beatles?
1. (Epischer) Blues Rock 2. "Einfach nur" Rock 3. Experimenteller Proto-Indie Pop
Im Übrigen finde ich diese "Mindestens 7 mal pro Platte einen 13/8 raushauen"-Attitüde gar nicht mal typisch für Progressive Rock. Zumindest ist es nicht das, was ich an ihm geil finde. Ein Versuch: Facettenreichtum; Spaß an ausgefeilten, intelligenten Arrangements; auch mal simple Melodien, dafür recht viele davon; Wechselbad der Stimmungen; mitreißende Übergänge; breites Spektrum an instrumenteller Dominanz. Gar nicht mal unbedingt: Gefrickel; Gewichse; Pathos; KEYBOARDS; Gejaule (s. Yes). Und Hawkwind kenne ich nicht gut genug; da kann ich nichts zu sagen.
Theoretisch gibts das. Aber ich könnte Dir jetzt keinen Song nennen, in dem einer vorkommt. Aber ich könnte wetten, dass Zappa oder von mir aus auch die unsäglichen Dream Theater oder jemand wie King Crimson mal was im 13/8 komponiert haben. Und eigentlich sind so ungerade Metriken gar nicht so was schwieriges, aber da praktisch alle Rockmusik im 4/4 ist, kommt das dann schon sehr exotisch rüber. Aber mir passiert das ab und zu, dass ich zuhause spontan Riffs jamme und dann kuck ich irgendwann mal, was das eigentlich für einen Beat braucht und dann merk ich, dass es irgendwie einen Schlag zuviel oder zuwenig hat, ohne dass ich das bewusst gesucht habe.
Zitat von Michael G. LowNEIN!!! Das ist kein Bassist sondern ein Masturbist.
Stimmt auch wieder, schließlich hat er ja den Längsten.
Zitat von Michael G. LowIch weiss, aber das war auch kein direktes Zitat, sondern ein intertextueller Bezug. Sprachlicher Progrock, harghharghhargh.
Aaaach so.
@Thomas L: Ausgeschlossen, ich mache keine Fehler. Das war lediglich versteckte Absicht. Aber wo sind bzw. waren Iron Butterfly progressiv?
Zitat von error221. (Epischer) Blues Rock 2. "Einfach nur" Rock 3. Experimenteller Proto-Indie Pop
1. Nein 2. NEIN 3. Wie bitte? Was soll denn das sein?
@Büffl: Den gibt's in der Tat. Aber frag bitte nicht, wie das klingt.
Also meine persönlich Prog-Definition sieht so aus: 1. Ungewöhnliche Song-Strukturen, Melodien und Harmonien 2. Verbindung mehrerer Musikstile (ja, ich weiß, auch das ist nicht unbedingt "typisch Prog") 3. Gerne mal bekloppte Rhythmik, muss aber nicht sein 4. Statt "nur düster" oder "nur fröhlich" bildet Prog unterschiedliche Stimmungen ab, gerne auch mal im selben Song Allgemein: guter Prog muss für mich einfach Überraschungsmomente bereithalten. Außerdem wäre es ganz gut, wenn man sich die Musik ohne Kopfschmerz-Tabletten reinziehen kann.
Zitat von Michael G. Low von mir aus auch die unsäglichen Dream Theater
ENDLICH sagt es mal jemand!
Zitat Und eigentlich sind so ungerade Metriken gar nicht so was schwieriges, aber da praktisch alle Rockmusik im 4/4 ist, kommt das dann schon sehr exotisch rüber. Aber mir passiert das ab und zu, dass ich zuhause spontan Riffs jamme und dann kuck ich irgendwann mal, was das eigentlich für einen Beat braucht und dann merk ich, dass es irgendwie einen Schlag zuviel oder zuwenig hat, ohne dass ich das bewusst gesucht habe.
Kommt mir bekannt vor. Und bei all den Meshuggah-Kopisten die sich heute rumtreiben und meinen, progressiv zu sein, dürften es auch eher einfach durch häufiges Hören entstandene Gewohnheiten sein....
Hab mich übrigens auch mit Porcupine Tree nie anfreunden können. Und Tool haben stark abgebaut. Progscheiben die hier immer wieder laufen: Watchtower - Control and Resistance Meshuggah - Chaosphere Amplifier - The Octopus Cynic - Traced In Air Mr Bungle Opeth - Watershed
Würde es auch eher an Songstrukturen und dergleichen festmachen. Wenn man allein mit dem Neuheitsfaktor kommt, sind die Demos von Napalm Death und Carcass ja Prog. Wobei Carcass ja tatsächlich später fast in die Richtung gegangen sind...
Zitat von untergangsmelder Watchtower - Control and Resistance Meshuggah - Chaosphere Amplifier - The Octopus Cynic - Traced In Air Mr Bungle Opeth - Watershed
Allesamt kein Prog. Cynic? Mr Bungle? Erstere mag ich, letztere find' ich kacke, aber "Prog"? Deckt sich nicht mit meinem Verständnis dieser Spielart (s.o.).
Ich sehe schon, die Vorstellungen was Prog ist und was nicht, gehen hier meilenweit auseinander. Mr. Bungle und Cynic würde ich nämlich sehr wohl in die Prog-Schublade stecken (laut meiner Definition).
Witzigerweise hatte ich erst vor wenigen Tagen mit meinem Bassisten eine Diskussion über dieses Thema betreffend Mr. Bungle. Der sieht die Sache nämlich eher wie du, error22.
Zitat von untergangsmelder Watchtower - Control and Resistance Meshuggah - Chaosphere Amplifier - The Octopus Cynic - Traced In Air Mr Bungle Opeth - Watershed
Allesamt kein Prog. Cynic? Mr Bungle? Erstere mag ich, letztere find' ich kacke, aber "Prog"? Deckt sich nicht mit meinem Verständnis dieser Spielart (s.o.).
Klar, ich hab ja von Tuten und Blasen keine Ahnung
ZitatSpaß an ausgefeilten, intelligenten Arrangements; auch mal simple Melodien, dafür recht viele davon; Wechselbad der Stimmungen; mitreißende Übergänge; breites Spektrum an instrumenteller Dominanz.
Aber ganz ehrlich: so sehr du darauf bestehst, dass keine der genannten Bands Prog zuzuordnen ist, so wenig aussagekräftig sind auch deine eigenen Kriterien. Spaß an ausgefeilten, intelligenten Arrangements? Dürften Opeth durchaus haben. Simple Melodien? Fnden sich im Bereich der Vocals sogar bei Watchtower häufig. Wechselbad der Stimmungen? Gibt's auch auf vielen guten Folk-Scheiben. Mitreißende Übergänge? Auch eher eine Frage persönlicher Empfindung. Haben The Sword oder Slough Feg meiner Meinung nach genauso im Programm wie Pink Floyd, Bohren und der Club of Gore oder Sunn 0))) auf "Monoliths & Dimensions". Breites Spektrum an instrumenteller Dominanz? Kapier ich nicht. Viele verschiedene Instrumente? Oder doch eher lange Instrumentalpassagen? In letzterem Fall darf sich ja jede Dronekapelle mit dem Prog-Begriff versehen.
Eigentlich ist der ganze Begriff komplett fürn Arsch. Zumindest, wenn man davon ausgeht, dass Prog-Bands irgendwas Neues in die Musik bringen sollen - das lässt sich dann eh nur für eine Handvoll Bands behaupten, und das auch eher rückblickend. Wer hat's erfunden? Was ist neu? Was für mich zum Begriff gehört, so wie ich ihn verwende, ist eigentlich in erster Linie ein gewisses spielerisches Niveau und Komplexität der Songs. Das darunter dann Meshuggah ebenso wie Opeth fallen können illustriert eigentlich ganz gut, wie schwammig die Angelegenheit ist. Schlimmer ist nur Dark Metal...
Zitat von untergangsmelderBreites Spektrum an instrumenteller Dominanz? Kapier ich nicht.
Naja, es ist nicht immer "die erste Geige" (= Lead-Gitarre), die den Ton angibt. Schlagzeug und Bass dürfen auch mal im Vordergrund stehen.
Zitat von untergangsmelderEigentlich ist der ganze Begriff komplett fürn Arsch.
Ich fürchte, da hast du Recht. Und ich gebe zu, dass es schwer ist, ihn sauber einzukreisen. Aber vielleicht ist Prog gerade deswegen auch so spannend. Ich habe allerdings echt Probleme, z.B. alte Genesis und Bands wie Amplifier in ein und derselben Kiste aufzubewahren.
Zitat von untergangsmelderSchlimmer ist nur Dark Metal...
Ich finde "Dark Metal" als Kategorie saustark (wenn auch arg schwammig, klar) ! Kassiert im Prinzip den kompletten Doom/Death mit all seinen verschwurbelten Verzweigungen und gelegentlichen Black Metal-Tupfern. Nicht nur Bethlehem lassen sich hier einordnen (Ich glaube, die haben sich dieses Etikett selbst angehängt, oder?). Die "Dance of December Souls" von Katatonia oder die erste Anathema-Phase ("Crestfallen", "Serenades", "Pentecost", "Enigma") - das ist purer Dark Metal ! Doom greift hier nicht besonders; Death erst recht nicht. Dürfte so manchen im Forum wohl auch beruhigen
Zitat von error22Ich finde "Dark Metal" als Kategorie saustark (wenn auch arg schwammig, klar) ! Kassiert im Prinzip den kompletten Doom/Death mit all seinen verschwurbelten Verzweigungen und gelegentlichen Black Metal-Tupfern. Nicht nur Bethlehem lassen sich hier einordnen (Ich glaube, die haben sich dieses Etikett selbst angehängt, oder?). Die "Dance of December Souls" von Katatonia oder die erste Anathema-Phase ("Crestfallen", "Serenades", "Pentecost", "Enigma") - das ist purer Dark Metal ! Doom greift hier nicht besonders; Death erst recht nicht. Dürfte so manchen im Forum wohl auch beruhigen
Dann dürfte dir mein Vorschlag aus einem anderen Fred wohl durchaus zusagen:
Zitat von JimboMir ist gestern aus einer Bierlaune heraus übrigens was eingefallen: was ist eigentlich aus dem Begriff Dark Metal geworden, den es in den 90ern mal gab? Soweit ich mich erinnern kann, wurden Bands wie My Dying Bride, Paradise Lost etc. nämlich mal so bezeichnet.
Wäre doch eigentlich mal eine Idee: man führt diese ganzen Bands, die eine Mischung aus Doom, Gothic und Death spielen, einfach ab sofort wieder unter dem alten Begriff. Außerdem könnte man das, seien wir doch mal ehrlich, absolut alberne "Subgenre" Funeral Doom auflösen und die darunter laufenden Bands ebenfalls mit dazu nehmen. Schließlich hat eine Band wie Shape Of Despair doch deutlich mehr mit einer Truppe wie Draconian gemeinsam als mit Saint Vitus & Co.
Ich würde vorschlagen, wir setzen die "Dark Metal"-Diskussion im anderen Thread fort.
To Topic: Also zumindest die erste Amplifier hat meiner Meinung nach mehr mit Prog zu tun als das Gesamtwerk der frühen Marillion. Und laut deiner Definition wären Deep Purple dann sehr wohl eine Prog-Band, da bei denen nämlich keineswegs immer die Gitarre im Vordergrund steht und alle mal ausführlich solieren dürfen.
Egal, wie schon geschrieben, ein jeder hat eben seine eigene Prog-Definition. Und dabei sollten wir es eigentlich auch belassen, sich jetzt deswegen zu zerfleischen ist meiner Meinung nach absolut sinnlos. Denn, der Untergangsmelder hat's ja ganz richtig ausgedrückt, dazu ist der Begriff einfach zu unpräzise.
DOOMEDSOULS
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06.09.2011 09:29
Antworten
Ach so. 
