komm ausm schönen bonn und hab mir vor einer woche anlässlich einer nach beendeter langjähriger beziehung anstehenden katharsis meinen handlangen doommetalbart abgeschnitten, so dass ich jetzt aussehe wie alle anderen auch. das gute daran ist, dass ich nunmehr inkognito mein unwesen treiben kann und nicht mit jedem anderen bärtigen brüderschaft trinken muss. zum barttragen sollten übrigens lizenzen verteilt und eignungstests vollzogen werden!
musikalisch mag ich alles, was langsam und depressiv ist. krankheit ist eine eigenschaft, die ich musikalisch auch sehr schätze.
selbst spiel ich akustikgitarre in nem darkfolkprojekt namens nebelung. klingt wie ne mischung aus der kveldssanger, forseti und empyrium, sagt man.
ansonsten interessier ich mich vor allem für die deutschsprachige und französiche literatur der jahrhundertwende (expressionismus, decadence, ästhetizismus, wiener moderne...) und symbolistische malerei. studiert habe ich vergleichende religionswissenschaften (was nichts mit theologie zu tun hat, falls das jemand mutmaßen sollte).
freu mich auf geistigen, kleingeistigen und ungeistigen austausch!!!
Wir haben uns ja schon kennen gelernt!!! Nun auch ein offizielles herzliches Willkommen!
Du machst mich sehr neugierig: Forseti, Empyrium, Kveldsanger gehören zu meinen Faves. Bin gespannt mal etwas von Euch zu hören. Arbeite übrigens auch gerade ein einem musikalischen Projekt in die Folk Richtung, es geht um die Neuvertonung romantischen Liedgutes, vor allem Brahms ...
Ich habe auch Religionswissenschaften studiert, allerdings in Tübingen, und betone ebenfalls bei jeder Vorstellung, dass das nichts mit Theologie zu tun hat ...
Dachte schon, ich mache mich hier erst mal unbeliebt. Das Folkprojekt, von dem Du da berichtest, klingt interessant! In welcher Hinsicht wirkst Du dort denn mit? Gibt es schon etwas von Euch zu hören?
Nebelung ist ein reines Akustikprojekt, bei dem wir vornehmlich Gedichte der Jahrhundertwende vertonen (Hofmannsthal, Nietzsche, Baudelaire, George u.a.) und versuchen, naturmystische Erfahrungen musikalisch festzuhalten. Die Kveldssanger war dabei wohl sowas wie eine Initialzündung. Forseti und Empyrium werden in Rezensionen immer wieder als Vergleich herangezogen. Wenn du magst, kannst Du dir ein paar Lieder auf unserer Myspace-Seite anhören. Bin gespannt, was Du davon hältst:
Der Zusatz, dass das Studium NICHTS mit Theologie zu tun hat, ist aber auch wirklich nötig. Nur so kann man sich die Aufregung sparen, die auf die scheinbar unumgängliche Frage folgt, warum man denn Theologie studieren würde. AARGHH!!! IHR VOLLHONKS!!!!
Schön, dass sich mal ein paar Folker hierhertrauen. Nebelung find ich geil!! Hab durch dich endlich wieder den Anstoß gefunden mir euer Zeugs nach langem wieder zu Gemüte zu führen.
Is interessant zu sehen, dass da Menschen hinter solcher Musik stehen. Um ehrlich zu sein, glaub ich daran, dass alle guten Folk Bands eigentlich irgendwelche Naturgeister, Trolle und sonstige Waldbewohner sind.
Ist es nicht ganz normal, dass man sich zu Anfang kaum vorstellen kann, dass hinter der Musik auch Menschen stecken, die eben auch nur Menschen sind und wie Du und ich sogar auch mal aufs Klo müssen? Wenn ich mich da so an meine damaligen Gedanken zurückerinnere, als ich das erste mal Grunzgesang gehört hab...uiuiui!!!
Das is schon ne Weile her. Hab wahrscheinlich eislicht.de (oder wie das heißt) mal durchgeschaut, oder eine vergleichbare Folk Seite. Folk interessiert bin ich seit Kveldssanger also hab ich euch dann doch wohl zwangsläufig entdeckt.
Aber wenn ich ehrlich bin, ist mir Neo Folk, der sich sehr mit Philosophie, Gedichtvertonung, etc beschäftigt, doch etwas zu kompliziert, weil ich einfach viel zu ungebildet und zurückgeblieben bin, als dass ich irgendetwas von den großen Schriftstellern vergangener Zeiten, wie Nietzsche, Feuerbach, Sartre und co (die mir gerade spontan einfallen und von denen ich mir auch nicht sicher bin, ob sie Neo Folk tauglich sind) zu genüge verstehen könnte... Interesse und Achtung hab ich vor den meisten Dichter und Denker (außer Kant...bäh...), aber so 100% komm ich seltenst dahinter was die Leute so meinen. Ich bin halt doch ein ethisch-moralisch-philosophischer Analphabet mit Lernschwäche. Man möge mir verzeihen.
Und außerdem bleib ich dabei, Folker sind Trolle, genauso wie Grief Massenmörder, Electric Wizard lebendige Marihuana Pflanzen oder Trouble die Reinkarnation von Jesus sind, hehe.
Zitat von NachtmahrVielen Dank für das herzliche Glabommel!!!
Dachte schon, ich mache mich hier erst mal unbeliebt. Das Folkprojekt, von dem Du da berichtest, klingt interessant! In welcher Hinsicht wirkst Du dort denn mit? Gibt es schon etwas von Euch zu hören?
Nebelung ist ein reines Akustikprojekt, bei dem wir vornehmlich Gedichte der Jahrhundertwende vertonen (Hofmannsthal, Nietzsche, Baudelaire, George u.a.) und versuchen, naturmystische Erfahrungen musikalisch festzuhalten. Die Kveldssanger war dabei wohl sowas wie eine Initialzündung. Forseti und Empyrium werden in Rezensionen immer wieder als Vergleich herangezogen. Wenn du magst, kannst Du dir ein paar Lieder auf unserer Myspace-Seite anhören. Bin gespannt, was Du davon hältst:
Bin kein Freund von "nebenher mal kurz reinhören", nehme mir lieber Zeit dafür, was manchmal dazu führt, dass ne neue Platte erst zwei Wochen liegt, bis sie gewürdigt wird, so geschehen auch bei der neuen My Dying Bride. Habe diese Woche vieeeeeeeeeeeeel um die Ohren, werde mir Nebelung also erst am Wochenende anhören Dann aber sofort berichten Bin auch sehr auf die Umsetzung der Texte gespannt ...
Ich habe eigentlich eine klassische Gesangsausbildung und bin seit Jahren in diesem Bereich aktive Sängerin. Est vor kurzem habe ich nun begonnen meine Stimme auch in anderen Bereichen ein zusetzen und aus zu probieren. Ich singe Mezzosopran, wichtig ist mir beim Gesang im Doom und Folk Bereich zwar meine klassischen Gesangstechniken zu nutzen, dabei die Stimme aber immer "natürlich" zu belassen. Das Projekt ging aus dem Interesse hervor klassische Musik vor allem der Romantik und Renaissance mit dem zu verknüpfen, was ich privat höre. Wird wohl in zwei drei Wochen die ersten Aufnahmen geben ...
Keine Zeit kommt mir bekannt vor. Bin dieses Wochenende zum Glück erkältet gewesen und bin es noch, sodass ich heute guten Gewissens einfach mal zu Hause geblieben bin. Apropos erkältet: sehr zu empfehlen ist es, sich mit nem Handtuch um die Rübe über nen Topf mit brüllend heißem Salzwasser zu hängen und dazu in gehobener Lautstärke Nortt - Ligfaerd zu hören! So stell ich mir den äußersten Kreis der Hölle vor!!!
Nebenher kurz reinhören ist meist sinnlos, vermittelt entweder gar keinen oder, wenns hochkommt, nen falschen eindruck. Schön, dass Du Dir die Zeit fürs Reinhören nimmst. Freu mich aufs Feedback!!!
Ich muss sagen, dass ich immer neugieriger werde, von deinem Projekt etwas zu hören. Auf welche Künstler nehmt Ihr denn Bezug? Und in welchen anderen Projekten singst du noch? Vor Deiner Gesangsausbildung ziehe ich meinen Hut! Ich finde es sehr beeindruckend, wenn Menschen die Ausdauer haben, jahrelang an einer Sache immer weiter zu feilen. Habe ich leider nie besessen. Bei Nebelung singe ich übrigens auch, hoffe, Du siehst es mir nach
Zitat von Nachtmahr Nebenher kurz reinhören ist meist sinnlos, vermittelt entweder gar keinen oder, wenns hochkommt, nen falschen eindruck.
Nicht zwingend, bei mir sind z. B. dauernd die musikalischen Alarmglocken an, ich kann im Prinzip gar nicht nebenher kurz reinhören, schon Kaufhausmusik oder arbeitsbedingtes Serverrauschen lenkt mich so ab dass mein Umfeld mir oft Schwerhörigkeit attestiert. Hab jetzt noch einiges auf Halde liegen was in naher Zukunft intesiveres Studium bedingt, paar Ambarchi Sachen zum Beispiel und bei altem Shoegazer Zeugs muss ich auch genauer hinhören. Über so Zeiten der spontanen völligen Fehleinschätzung bin ich schon länger drüber
Kommt aber auch immer auf die Art der Musik an, ob sie sich dir beim ersten Reinhören erschließt, erst erschlossen werden will oder völlig unerschießbar bleibt. Ambarchi ist zum Beispiel jemand, in dessen Alben man meiner Meinung nach nicht einfach so reinhören kann. Da bedarf es, wie du schon sagst, eines genaueren 'Studiums'. Gilt im übrigen für ruhige und introvertierte Musik generell. Und von solcher reden wir hier ja.
Es ging um den "falschen Eindruck" welcher durch die von mir beschriebene Stundung des Hörstudiums nicht zwingend beim kurzen vorbeihören aufkommen muss. Lässt sich für mein subjektives Empfinden oft schon nach ein paar Sekunden bestimmen ob ich mich mit der Musik/Ton- resp. Geräuschekomposition auseinandersetzen will oder eben nich. Objektive Rückschlüsse sind da auch möglich, setz mich also auch nicht mit allem auseinander was gut ist
Völlige Fehleinschätzungen sind bei mir auch extrem selten aufgetreten. Einige prominente Beispiele wüsste ich trotzdem anzuführen: Burning Witch hab ich beispielsweise beim ersten Reinhören völlig unterschätzt. Hundertprozentiger Verlass auf den ersten Eindruck ist bei mir daher nicht möglich. Wäre daher auch kein guter Rezensent. Ob das Zeug weiteren Ohrenschmalz wert ist, kann ich meistens allerdings ganz gut beurteilen.
Hätte nicht gedacht, dass ich mit meiner Erklärung so ne Diskussion auslöse!
Bauchgefühl ist meiner Meinung immer wichtig und meist auch richtig, aber trotzdem nehme ich mir Zeit fürs Musikhören, grad wenns um innerliche Musik oder Gedichtvertonungen geht.
Das heißt nicht, dass ich nicht auch nebenher Musik höre, oft zur Stimmung passend Dinge die ich schon kenne. Ganz witzig, habe angefangen ein Musiktagebuch zu führen, sprich zu notieren, was ich wann gehört habe, daran kann man auch hinterher sehr genau Stimmungsschwankungen und Gefühlslage ablesen ....
DOOMEDSOULS
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12.11.2006 21:09
Antworten
also hab ich euch dann doch wohl zwangsläufig entdeckt.
nicht zwingend beim kurzen vorbeihören aufkommen muss. Lässt sich für mein subjektives Empfinden oft schon nach ein paar Sekunden bestimmen ob ich mich mit der Musik/Ton- resp. Geräuschekomposition auseinandersetzen will oder eben nich. Objektive Rückschlüsse sind da auch möglich, setz mich also auch nicht mit allem auseinander was gut ist